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Die Geschichte der Viertelmillion Rebstöcke

Seit 1974 gibt es im Studenbüel dank der Winzergesellschaft der "Alten Garde" einen kleinen Rebberg. Die gleichzeitig erfolgte Rettung des letzten Wollerauer Rebberges in der Hergisroos hatte die Gründung der Gesellschaft ausgelöst. Während Jahrhunderten war der Rebbau eine der tragenden Säulen hiesiger Existenz gewesen.

Nachweisbar war es vorerst das Stift Einsiedeln, das sich um den Rebbau bemühte und, um Schaub zum Binden der Reben zu erhalten, auch den Roggenbau förderte. Hofleute, die neue Weinpflanzungen anlegten, wurden für 5, 10 oder gar 30 Jahre von der Zehntenpflicht entbunden. Welche Bedeutung dem Rebbau beigemessen wurde, belegt auch die von den Herren von Rapperswil "aus Liebe des Propstes und des Gotteshauses zu Fahr" ausgesprochene Entbindung von Diensten, einschliesslich des Kriegsdienstes, von der im 14. Jahrhundert zum Beispiel die Bebauer des Wollerauer "Weingartens" profitierten. Allein im Hinteren Hof wurden 1839 noch 263'294 zehntenpflichtige Weinstöcke gezählt. Dazu kamen die Pflanzungen der selbständigen Weinbauern. Die Sauserzeit soll damals noch volksfestartig begangen worden sein. Um 1890 setzte ein rapider Rückgang des Rebbaus ein. Der Mehltau sowie das Aufkommen des Biers und preisgünstigere Importweine trugen zu dieser Entwicklung bei. 1929 erfror dann noch ein Grossteil der verbliebenen Reben, sodass nur wenige kleine Weinbaugebiete wie der "Weingarten" übrigblieben.