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Die Geschichte des Laientheaters

Theater Wollerau "Die Grille"", war für fünf Abende im Januar und Februar 1914 angekündet. Wohl seit Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Theater-Gesellschaft Jahr für Jahr Scharen von Schaulustigen in den Neuhaussaal gelockt, die zum Teil mit Kutschen von weither gekommen waren. Rund hundert Jahre lang brachte das Theaterspiel damit ein Stück weite Welt und Unterhaltung nach Wollerau.

Der "Neuhaus"-Saalanbau war ein Resultat dieser Tradition, die jung und alt, Freund und Feind zusammenbrachte. Und dass es vor hundert Jahren mehr Parteiungen als nötig gab, ist ausser Zweifel. So soll der 1867 gegründete Lese- und Gesellschaftsverein mit dem Ziel gegründet worden sein, dem Parteiwesen das Schroffe und Gehässige zu nehmen. Eine besondere Rolle sollte bald auch der 1871 auf Initiative des Pfarrers gegründete Frauen- und Töchterverein spielen. Seine Mitglieder versorgten Arme in der strengen Jahreszeit mit notwendigen Kleidungsstücken. Sie boten 1902 in der neuen Töchterhaushaltungsschule erste Kurse an. Sie engagierten sich schon kurz nach der Vereinsgründung in der Mädchen-Arbeitsschule, im schweren Kriegsjahr 1917 mit dem Austeilen einer Znünimilch für die Schulkinder und in weiteren Aktivitäten zum Wohl der Bevölkerung. Die drei erwähnten Vereine mögen stellvertretend für jene Gruppen stehen, welche die Dorfgemeinschaft sozial und kulturell mitgeprägt haben.

Um 1872 bestanden in Wollerau nebst den obgenannten Vereinen bereits ein Männerkrankenverein, ein Bürger- und Einwohnerverein, der Männerchor Eintracht, zwei Schützenvereine und der Grütliverein. Die Vielfalt an Vereinen bleibt auch heute ein besonderes Kennzeichen Wolleraus. Jung und Alt kann sich in rund 70 Vereinen sportlich, kulturell, sozial und kirchlich betätigen. Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit, um den Puls des Dorfes zu spüren, als durch ein Mitwirken in den Vereinen. Ob man es nun musikalisch, turnerisch oder botanisch liebt: mit Sicherheit findet sich eine Gruppe, in der man am rechten Platz ist.

Nicht zu vergessen ist auch die Schadenwehr, die eine wichtige Schutzfunktion wahrnimmt und Interessierten zur Mitwirkung offensteht. - Namentlich zu erwähnen bleibt schliesslich die Gemeindebibliothek an der Hauptstrasse 30. Das breitgefächerte Spektrum mit verschiedenen Medien steht der ganzen Bevölkerung offen.